Matala, Griechenland

In der Nähe von Matala, einem beliebten Badeort mit feinem Sandstrand an der Südküste Kretas, liegen gleich mehrere interessante archäologische Stätten. Matala selbst hat während der Zeit der Minoer und der Römer als Hafen gedient. In den Felswänden der Bucht, die den Strand begrenzen, hat man zahlreiche Grab- und Wohnhöhlen aus frühchristlicher Zeit entdeckt.

Phaistos ist nach Knossos 62 der bedeutendste minoische Palast Kretas. Er liegt auf einem Ausläufer des Ida-Massivs und bietet den Besuchern einen schönen Ausblick auf das Gebirge und die Messara-Ebene. Der Sage nach soll der Palast von König Minos erbaut worden sein. Sicher ist, dass der erste Palast während der Älteren Palastzeit zirka 1900 vor Christus erbaut und durch eine Naturkatastrophe zerstört wurde. Auf den Ruinen errichtete man um das Jahr 1700 vor Christus den zweiten Palast, der etwa 1450 vor Christus wiederum durch einen Brand vernichtet wurde. Im Gegensatz zu Knossos 62 haben die Archäologen in Phaistos auf Rekonstruktionen verzichtet und die Ruine so belassen, wie sie ausgegraben wurde. Auf einem Rundgang kommt man an luxuriös ausgestatteten königlichen Gemächern, einem Lustralbad, verschiedenen Kammern und Magazinen, einem Innenhof, einem Bronzeschmelzofen, einem Thronraum, mehreren Treppen und Säulenhallen vorbei.

Der Palast steht heute zur Besichtigung offen

Antike Treppe im Palastkomplex

Blick über das Ausgrabungsfeld

Ausblick vom minoischen Palast

Ein paar Kilometer westlich von Phaistos 85 befindet sich Agia Triada, ein weiterer minoischer Palast, der früher durch eine gepflasterte Straße mit Phaistos 85 verbunden war. Agia Triada wurde zur gleichen Zeit wie Phaistos 85 errichtet und einige Archäologen deuten den Palast als Villa der Herrscher von Phaistos 85. Allerdings wurde Agia Triada nach dem Brand um das Jahr 1450 vor Christus, der auch Phaistos 85 zerstörte, wieder aufgebaut und blieb bis in die dorische Zeit hinein bewohnt. Die meisten Fundstücke und Fresken sind im Archäologischen Museum in Iraklio 55 aufbewahrt.

Gortys wurde im 8. Jhd. v. Chr. gegründet

Nordöstlich von Phaistos 85 und Agia Triada 86 liegt die römische Hauptstadt Gortys, die im Jahr 826 nach Christus von den Sarazenen erobert wurde. Nachdem die Herrschaft der Sarazenen 961 nach Christus endete, wurde Gortys nicht wieder besiedelt. Die Ruinen liegen verstreut auf dem Stadtareal und sind zum Teil etwas schwer in den Olivenhainen auszumachen. Ein Streifzug durch das riesige Gebiet lohnt sich dennoch, denn aus der römischen Zeit sind die Fundamente eines Isis-Serapis-Heiligtums, eines römischen Stadthalterpalastes mit Therme, eines Theaters am Akropolishang, eines Amphitheaters sowie eines Odeions, mit zwölf Tafeln, die das erste europäische Rechtssystems schriftlich festgehalten haben, erhalten. Von der frühchristlichen Tituskirche aus dem 6. oder 7. Jahrhundert nach Christus ist der Altarbereich erhalten. Früher hatte die Kirche eine Kuppel und drei Längsschiffe und barg außerdem das Grab des Heiligen Titus.

Hafenpromenade von Ierapetra

An der schmalsten Stelle Kretas, an der Südküste, liegt Ierapetra, die südlichste Stadt Europas. Aufgrund des warmen Klimas wird in der Umgebung erfolgreich Gemüse angebaut. Ierápetra besitzt neben den neuen, modernen Gebäuden noch ein Stück Altstadt mit einer Moschee 207 und einem kleines Archäologischen Museum an der Platía Koupanaki mit Fundstücken aus der Umgebung, vor allem aus der Zeit der Römer und Venezianer. Das imposanteste Exponat des Museums ist der Kalksteinsarkophag aus Episkopi, auf dem kretische Wildziegen abgebildet sind. Außerdem gibt es in Ierápetra noch eine venezianische Festung aus dem 13. Jahrhundert zu entdecken.

Hotelangebote nähe Ierapetra

Galaxy ΗotelAstron HotelDZ ab 80,00 €Cretan VillaDZ ab 58,00 €Weitere Angebote nahe Ierapetra

Am östlich gelegenen Sandstrand der Stadt kann man den Fischern dabei zusehen, wie sie, unter Tamarisken sitzend, ihre Netze flicken. Das Meer lädt zum Schwimmen ein und in den Tavernen entlang der Strandpromenade kann man ein köstliches Essen genießen. In der Umgebung von Ierápetra gibt es einige wenig besuchte Bauern- und Fischerorte mit schönen Stränden, die vor allem von Rucksacktouristen angesteuert werden.

Sandstrand in der Nähe von Ierapetra

Weißgetünchte Häuser des Hafenortes

Die Kirche von Ierapetra

Die Bucht von Mirtos lädt zum Entspannen ein

Westlich von Ierápetra, zwölf Kilometer entfernt, liegt der Ort Mirtos mit einem langen Sandstrand, der zum Baden einlädt. In der Nähe des Ortes, auf dem Hügel Fournou Korifi, liegt die Ausgrabungsstätte einer Kleinstadt aus der Vorpalastzeit. In den etwa 90 miteinander verschachtelten Räumen haben um die 200 Menschen gelebt. Ein Palast, eine Villa oder dergleichen wurde nicht gefunden. Die Sarakina-Schlucht ist besonders wanderlustigen Besuchern zu empfehlen.

Traditionelle Lebensweise in Arvi

Noch weiter westlich, 42 Kilometer von Ierápetra entfernt, liegt das Dorf Arvi am Ausgang einer Schlucht. Die Menschen des Dorfes leben dank ihrer Bananenfelder und dem Obst- und Gemüseanbau in einigem Wohlstand.