Tilos, Griechenland

Mit Fähren erreicht man das kleine Eiland

Die Bewohner der Insel Tilos leben überwiegend von der Landwirtschaft

Die kleine griechische Insel Tilos wirkt auf den ersten Blick recht karg und unbewohnt. Wer sich aber dennoch die Mühe macht und die Insel zu Fuß erkundet, wird schnell feststellen, wie vielfältig und eindrucksvoll sie ist. Für Wanderer ist Tilos ein optimales Terrain, da sie neben zahlreichen kleinen Bergen auch wunderschöne grüne Täler und tiefeingreifende Buchten mit größtenteils noch einsamen Sand- und Kiesstränden bietet.

Kleiner Strand auf Tilos

Die Bewohner des gerade mal 63 Quadratkilometer großen Eilands, das zu den Dodekanes gehört, führen noch ein Leben in Bescheidenheit und ernähren sich vor allem von der Landwirtschaft und dem Fischfang. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sind allerdings viele Bewohner abgewandert und so leben hier heute gerade mal 400 Menschen. Trotzdem sind sie Fremden gegenüber keineswegs verschlossen, sondern geben sich äußerst gastfreundlich.

Die Schiffsverbindungen zu dem kleinen Hafen Livadia auf Tilos 241 sind gut und im Sommer fahren sogar täglich Tragflächenboote nach Kos 246, Symi und Rhodos 237. In dem kleinen Hafenörtchen sind auch die meisten Pensionen, Restaurants und Hotels zu finden, allerdings gibt es hier nur einen groben Kiesstrand und so lohnt es sich in jedem Fall, die Insel und ihre Naturschönheiten zu erkunden. Besonders attraktiv ist der Eristos-Strand an der Südküste der Insel. Der feine Sandstrand wird von zahlreichen Tamarisken gesäumt, die eine urige Idylle schaffen.

Ein wenig gruselig wirkt das an einem Bergrücken gelegene Dorf Mikro Chorio, das von seinen Bewohnern in den 1970er Jahren verlassen wurde und jetzt wie ein Gespensterdorf an der Hauptstraße von Tilos 241 liegt. Sehr schön erhalten und stets gepflegt ist nur die strahlend-weiße Dorfkirche, in der Mitte August immer ein traditionelles Kirchweihfest gefeiert wird, zu dem zahlreiche Bewohner in das verlassene Dorf pilgern. Zudem öffnen in den Sommermonaten einige Diskotheken ihre Pforten in den Ruinen der Stadt. Zwei Kilometer nördlich von Mikro Chorio sind die Überreste der venezianischen Festung Mesaria zu sehen.

Verlassene Häuser im Dorf Mikro Chorio

Blick auf die Bucht des Örtchens Livadia mit Hafen

Sicht auf Megalo Chorio

Die größte Ansiedlung von Tilos 241 ist das Dorf Megalo Chorio, das im Nordwesten der Insel, direkt unter dem 286 Meter hohen Agios-Stefanos Felsen, liegt. Von unten lässt sich die Johanniterfestung als weiße Spitze des Felsens gut erkennen. Ein Aufstieg lohnt sich, da auf dem ehemaligen Gelände des Apollon- und Athena-Heiligtums die verfallene Kirche des Erzengels Michael zu sehen ist, die in ihrer gespenstigen Kulisse sehenswerte Fresken zu bieten hat. Der zu ihren Füßen liegende Ort Megalo Chorio entstand auf der antiken Siedlung Telos, von der heute noch einige Überreste vorhanden sind. In den letzten Jahren haben ein kleines Hotel und ein Restaurant eröffnet, die für etwas Leben im Ort sorgen.

Westlich von Megalo Chorio liegt ein weiterer unbewohnter Bau, der trotz allem noch gut erhalten ist. Das Kloster Agios Panteleimon stammt aus dem 14. Jahrhundert, wurde jedoch im 18. Jahrhundert neu aufgebaut und zeigt an seinen Decken wunderschöne Fresken aus jener Zeit.