Mykene, Griechenland

In dem Bezirk Argolis, an der Grenze zu Korinthia 271, liegt eine der bedeutendsten kulturhistorischen Stätten Griechenlands - Mykene. Die Burg von Mykene, an einem Berghang gelegen, wurde im Jahr 1876 von dem Archäologen Heinrich Schliemann entdeckt, der kurz zuvor bereits die sagenumwobene Stadt Troja entdeckte, indem er den Schriften Homers folgte. Bei der Entdeckung Mykenes hielt Schliemann sich an die Reiseberichte des Pausanias aus dem 2. Jahrhundert nach Christus.

Bedeutende Überreste der Burg von Mykene

Goldmaske

Grabstelle der Mykenischen Kultur

Zu den berühmtesten Funden, die Schliemann in Mykene machte, zählt zweifelsfrei eine goldene Maske, die er fälschlicherweise als die Totenmaske Agamemnons identifizierte. Das kostbare Stück befindet sich heute zusammen mit den anderen Funden im Nationalmuseum in Athen. Durch Schliemanns Entdeckung von Mykene wurden unwiderlegbare Beweise für die Mykenische Kultur erbracht, die man bis dahin eher im Reich der Sagen angesiedelt hatte. Die erste bedeutende Kultur in Europa wird auf den Zeitraum von 1600 bis 1150 vor Christus datiert. Bei einer Besichtigung der Burganlage von Mykene fällt als erstes die Zyklopenmauer auf, die im Schnitt fünf bis sechs Meter stark ist. Durch das beeindruckende Löwentor aus dem Jahr 1250 vor Christus gelangt man ins Innere der Burg und kann sich auf einen Rundgang begeben, der an einem Getreidespeicher, einem doppeltem Plattenring mit den königlichen Schachtgräbern, in denen Schliemann unter anderem die angebliche Totenmaske Agamemnons fand, und dem Königspalast vorbei führt. Außerhalb der Festungsanlage, neben der Straße, steht das Schatzhaus des Atreus, ein mykenisches Kuppelgrab von 1300 vor Christus, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Das Grabmal wurde jedoch bereits in der Antike geplündert.

Epidauros gehört zu den beeindruckendsten Ausgrabungsstätten auf dem Peloponnes

Die beeindruckendste Ausgrabungsstätte auf dem Peloponnes, aus der Zeit des antiken Griechenlands, ist das landeinwärts gelegene Epidauros. Schon die alten Griechen und Römer wussten den, von einer schönen Landschaft umgebenen, Kurort Epidauros zu schätzen. Hier wurde der Gott der Heilkunst, Asklepios (Äskulap), ganz besonders verehrt. Für die Kurgäste der Antike gab es ein Gästehaus, Thermen, Bäder, eine Bibliothek, ein Gymnasion zur körperlichen Ertüchtigung, einen Asklepios-Tempel und ein Stadion, in dem alle vier Jahre Wettkämpfe und Spiele veranstaltet wurden. Zudem gibt es in Epidauros heute ein Museum, in dem Rekonstruktionen und Funde der Ausgrabungsstätte präsentiert werden. Das bedeutendste Bauwerk in Epidauros ist eindeutig das Theater, welches das besterhaltenste Griechenlands ist und bereits in der Zeit um 200 vor Christus auf seine Größe von 55 Sitzreihen erweitert wurde und bis zu 14.000 Zuschauer faßt. Die Akustik ist so bemerkenswert gut, dass man noch in der letzten Reihe eine Münze hört, die vorne in der Orchestra fallen gelassen wurde. Das Theater wird heute während der Sommermonate für Aufführungen griechischer Klassiker genutzt.

Von Mykene 275 kommend Richtung Nafplion lohnt sich ein Abstecher zum Heraion, dem größten und bedeutendsten Heiligtum der Göttin Hera, der Gemahlin des Zeus. Das in der Argolischen Ebene gelegene Heiligtum ist auf mehrere Terrassen verteilt und stammt hauptsächlich aus dem fünften und sechsten Jahrhundert vor Christus. Von hier aus hat man einen schönen Rundumblick über die Ebene. Die kleine Stadt Nafplion, oder auch Nauplia genannt, liegt direkt an der Argolischen Ebene auf mehrere Terrassen verteilt und stammt hauptsächlich aus der Zeit zwischen 600 und 500 vor Christus. Die schöne Altstadt mit ihren engen Gassen, ihrer Hafenpromenade sowie ihrer Lage machen Nafplion zu einem beliebten Urlaubsziel. Drei Burgen prägen das Stadtbild: Die ältere der beiden ist die Akronauplia und die jüngere, die Palamidi-Festung, ist über eine lange Treppe, die auf den über 200 Meter hohen Burgenberg hinauf führt, zu erreichen. Des Weiteren bietet die Bourtzi-Festung auf einer kleinen Insel in der Hafeneinfahrt einen eindrucksvollen Anblick. Neben gemütlichen Kneipen, Cafés und Tavernen hat die Stadt auch kulturell Interessierten einiges zu bieten.

Die kleine Stadt Nafplion erstreckt sich auf mehreren Terrassen	Bourtzi-Festung in der Hafeneinfahrt Napflions	Blick auf den Hafen von Napflion
Die Palamidi-Festung thront hoch oben auf dem Burgenberg	Cafés und Tavernen laden auf gemütliche Pausen ein	Hübsche weiße Kirche der Stadt

Mit Booten zur Festungsinsel Bourtzi

So besitzt Nafplion 277 ein Archäologisches-, ein Volkskunde- und ein Militärmuseum. Des Weiteren gibt es in der Stadt die Kirche Agios Spiridonos, eine Moschee 207 und ein altes Parlamentsgebäude zu entdecken. Vom Hafen aus verkehren Boote zu der vorgelagerten Insel Bourtzi 280, die nur etwa 500 Meter entfernt liegt und auf der sich eine Festung befindet, die im 17. Jahrhundert von den Venezianern errichtet wurde.

Zwischen der Halbinsel Peloponnes und dem übrigen griechischen Festland liegen im Saronischen Golf die Inseln Salamis, Aigina, Angistri 282 und Poros 283, sowie die Inseln Hydra 284 und Spetses 285 vor der argolischen Südküste. Die Inseln sind ein schönes Ziel für Tagesausflüge und von Argolis aus verkehren regelmäßig Fähren zu den Saronischen Inseln. Salamis hat für Touristen nicht sehr viel Interessantes zu bieten und für die berühmte Seeschlacht von 480 vor Christus, in der die Griechen die Perser vernichtend schlugen, findet sich heute kein Indiz mehr. Dagegen enthält Aigina eine enorme Vielfalt an Kulturgütern, wie beispielsweise den Aphia-Tempel, die Ruinenstadt Paliochora, schöne Kirchen und vieles mehr. Bekannt ist Aigina auch für die köstlichen Pistazien, die hier auf riesigen Plantagen angebaut werden.

Angistri ist die kleinste der Saronischen Inseln und lässt sich bequem zu Fuß erkunden. Reizvoll sind vor allem die grünen Wälder und Olivenhaine sowie die einsamen Buchten des Eilands. Eine Meerenge, die an ihrer schmalsten Stelle gerade einmal 300 Meter breit ist, trennt die Insel Poros 283 von der Küste Argolis. Die weiß getünchten Häuser, die sich an die Berghänge schmiegen, und der Tempel des Meeresgottes Poseidon tragen zur Beliebtheit der Vulkaninsel Poros 283 bei.

Typische Kirche in Angistri

Olivenhaine und einsame Buchten prägen das Bild von Angistiri

Die Häuser schmiegen sich an die Berghänge der Vulkaninsel Poros

Im Gegensatz zu den anderen Saronischen Inseln ist Hydra nicht grün und bewaldet, sondern felsig und trocken. Durch den extremen Wassermangel waren die Bewohner von Hydra nicht in der Lage, eine ertragreiche Landwirtschaft zu betreiben und fuhren stattdessen zur See. Auf der gesamten Insel sind heute Autos und Motorräder verboten - Maultiere und Esel sind die üblichen Transportmittel.

Hafeneinfahrt der Insel Hydra

Cafés und eine schöne Promenade auf Hydra

Auf Hydra herrscht Autoverbot

Einsame Buchten auf Spetses

Auch auf Spetses gilt das Autoverbot, so dass Erholungssuchende sich hier zum Beispiel bei Wanderungen durch die Kiefernwälder oder beim Baden in einsamen Buchten wunderbar erholen können.