Patmos, Griechenland

Patmos ist die nördlichste Insel der Dodekanes

Patmos ist die nördlichste Insel der Dodekanes und liegt etwa zwei Stunden südlich von Samos 219. Auf der gerade mal 34 Quadratkilometer kleinen Insel wohnen etwa 3.000 Einwohner, im Sommer kommen allerdings gut fünfmal so viele Tagesbesucher hinzu. Trotzdem hat sich die Insel ihren ursprünglichen Charakter bewahrt und wirkt nie überlaufen. Die Schiffsverbindungen mit dem griechischen Festland und der benachbarten Inselwelt sind in den Sommermonaten sehr gut, einen Flughafen gibt es auf Patmos jedoch nicht.

Die meisten Besucher treffen sich in dem Hauptort Skala

Vor allem am Abend, wenn die Tagesgäste den Heimweg antreten, entfaltet die Insel ihren besonderen Charme. In den kleinen Einkaufsgässchen lässt es sich wunderbar flanieren oder in einem der zahlreichen Cafés einen leckeren Frappé genießen. Zahlreiche urige Restaurants und Tavernen an der Hafenpromenade des Hauptortes Skala verwöhnen den Gaumen mit allerhand griechischen Delikatessen. Oft wandert der Blick der Besucher hinauf zum kleinen Dorf Chóra mit dem alles überragenden Johanneskloster 249. Bereits vom Hafen aus betrachtet bietet das älteste Dorf der Insel einen Anblick wie aus dem Bilderbuch: Weißgekalkte Häuser präsentieren sich strahlend vor dem riesigen Johanneskloster 249, das mit seinen wuchtigen Festungsmauern eher an eine Burg als an ein ehrwürdiges Kloster erinnert.

Zu Füßen des Johannesklosters breiten sich die weißen Häuser aus

Der Weg bergauf schlängelt sich gemächlich durch kleine Wälder und bietet herrliche Ausblicke. Oben angekommen muss man das Dorf zu Fuß erkunden, da hier Autos größtenteils verboten sind. Für die meisten Besucher führt der erste Weg in den Klosterbau. Bereits im Jahr 1089 kamen etwa 150 Mönche aus den Latmos-Klöstern in Kleinasien auf die Insel und ließen sich hier nieder. Auf den alten Gemäuern eines Artemistempels und einer frühchristlichen Basilika aus dem 4. Jahrhundert erbauten sie die ersten Mauern des Johannesklosters Moní Ágios Ioánnis Theológos 249. Auch heute leben hier immerhin noch etwa 20 orthodoxe Mönche.

Das Kloster ist die Hauptattraktion der Insel

Viele Kostbarkeiten wie Ikonen, Pergamentrollen und Silbergefäße sind im Klostermuseum 249 zu finden. Leider sind die Bibliothek und die Schatzkammer des Klosters nicht öffentlich zugänglich. Neben Hunderten alter Druckwerke, antiken Schriften und 35 Pergamentrollen sind hier auch über 13.000 Urkunden zu finden.

Auf halber Strecke zwischen Skala 248 und Chóra liegt die heilige Höhle der Apokalypse. Der Überlieferung zufolge hat der Evangelist Johannes hier viele Jahre in Einsamkeit in einer kleinen Grotte gelebt. Eine Bilderwand in der Grotte zeigt die Visionen des Johannes, daneben sieht man den kargen Schlafplatz und die Stelle, an der er das Buch zum Schreiben niederlegte. An der Deckenwand sind drei Spalten erkennbar, aus denen Johannes die Stimme Gottes vernommen haben soll.

In der Bucht von Grigos

Etwa zwei Kilometer nördlich von Skala 248 erreicht der Besucher den Kieselstrand Meloi, der zu einer kurzen Badepause einlädt. Wer seine Füße allerdings lieber in feine Sandkörner stecken möchte, sollte ein wenig weiter bis nach Grigos fahren. Hier befindet sich der herrliche Strand Psili Ammos (griechisch: feiner Sand).