Kerkyra, Griechenland

Blick auf die Inselhauptstadt Kerkyra mit dem großen Hafen

Als nach dem Wiener Kongress (1814/15) Europa geteilt wurde, übernahmen die Briten die Verwaltung der Ionischen Inseln und dieses Erbe ist auf Korfu 92 auch heute noch sehr lebendig. Aber auch die anderen Besatzungsmächte haben ihre Spuren auf Korfu 92 hinterlassen, dagegen wird man kaum auf Überbleibsel aus der Antike stoßen.

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Die Hauptstadt Kerkyra liegt etwa in der Mitte der Insel an der Ostküste und ist die größte Stadt der Ionischen Inseln. Bereits im 16. Jahrhundert wurde Kerkyra von den Venezianern zu ihrer Hauptstadt ausgebaut und im 19. Jahrhundert fügten Franzosen und Briten weitere Bauwerke harmonisch in das Stadtbild ein. Den historischen Kern umschließen zwei Festungen: Zum einen die Alte Festung Paleo Frourio, das Wahrzeichen der Stadt, die im Jahr 1386 auf einer Halbinsel erbaut wurde und durch den im 16. Jahrhundert angelegten Wassergraben Contrafossa von der Stadt getrennt wurde. Die Neue Festung Neo Frourio liegt gegenüber der Alten Festung am Hafen und wurde im Jahr 1577 von den Venezianern erbaut sowie von den Briten im 19. Jahrhundert erweitert. Von der Feste aus hat man einen schönen Ausblick auf die Stadt und den Hafen. In südöstlicher Richtung liegt Spianada, auch Esplanade genannt, der wohl schönste öffentliche Platz der Stadt. Die Westseite des Platzes ist von Arkaden gesäumt und zahlreiche Cafés, die von den Franzosen in der Zeit zwischen 1807 und 1814 erbaut wurden, laden zum Verweilen ein.

Urige Altstadt mit schmalen Gassen und vielen Geschäften

Die Alte Festung thront vor der Stadt

Die Neue Festung Kerkyras wurde von den Venezianern erbaut

Museum für Asiatische Kunst im schönen Palast von St. Michael und St. Georg

Im nördlichen Teil der Spianada steht der in den Jahren von 1818 bis 1832 im klassizistischen Stil erbaute Gouverneurspalast (Palast von St. Michael und St. Georg), der im Laufe der Zeit mehrere Funktionen erfüllte. Erbaut wurde das Gebäude für den Lordhochkommissar, ab dem Jahr 1864 wurde er von den griechischen Königen als Sommerresidenz genutzt, 1994 tagten hier die EU-Ministerpräsidenten und heute ist in dem Palast das Museum für Asiatische Kunst untergebracht. Im Museum sind über 10.000 chinesische, japanische und koreanische Kunstobjekte zu sehen. Außerdem befindet sich im Ostflügel des alten Palastes die Städtische Pinakothek, in der überwiegend Gemälde von einheimischen Künstlern aus dem 19. und 20. Jahrhundert ausgestellt sind.

Unterkünfte Nähe Kerkyra Gouverneurspalast

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In der Mitte des Platzes befindet sich eine Rotunde, ein im 19. Jahrhundert im klassizistisch-ionischen Stil errichtetes Denkmal für den ersten britischen Hochkommissar ab dem Jahr 1815 - Sir Thomas Maitland. Mit einer Statue wird auch an den berühmtesten Sohn Korfus erinnert, Ioannis Kapodistrias, den ersten Präsidenten Griechenlands.

Statue vor dem klassizistischen Gouverneurspalast

Cafés und Geschäfte an der Esplanade Kerkyras

Turm der Kirche Agios Spiridonos

Ebenfalls an der Spianada befindet sich die Kirche Agios Spiridonos, des Schutzheiligen der Insel. Die Kirche wurde im 16. Jahrhundert mit einem markanten Campanile erbaut und enthält Marmor-Ikonostasen sowie Decken- und Wandmalereien im Barockstil des 19. Jahrhunderts. Zudem werden hier in einem silbernen Sarkophag die Gebeine des Schutzheiligen bewahrt, die von Opfergaben der Gläubigen umgeben sind. Als schönstes Haus Korfus gilt das Rathaus aus dem späten 17. Jahrhundert, das zuerst als eine Art Clubhaus für den venezianischen Adel und dann im Jahr 1720 als Stadttheater genutzt wurde, bis es seine heutige Funktion als Rathaus erhielt.

Ikonensammlung im Byzantinischen Museum

Sehenswert ist auch die Kirche Mitrópolis, mit zahlreichen Ikonen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, in der die Gebeine der heilig gesprochenen byzantinischen Kaiserin Theodora in einem Silberschrein aufbewahrt werden. Auf keinen Fall versäumen sollte man das Byzantinische Museum, das sich in der ehemaligen Kirche Panagia 112 Antivouniotissa aus dem 15. Jahrhundert befindet und etwa 100 Ikonen aus der Zeit des 15. bis 19. Jahrhunderts zeigt sowie das Archäologische Museum an der Garitsa-Bucht, das Funde von Ausgrabungen auf der Insel ausstellt. Das bedeutendste Exponat ist der 17 Meter lange Gorgo-Giebel, der einst den Westgiebel des Artemis-Tempels, erbaut etwa 585 vor Christus, schmückte. Vom Tempel der Artemis selbst sind nur noch einige wenige Reste auf der Halbinsel Analipsis zu sehen.

Klosterkirche Vlacherna

Von der Südspitze der Halbinsel Analipsis erreicht man über einen Damm die kleine Klosterkirche Vlacherna und von hier mit einem Boot die Insel Pontikonissi, auch die Mäuseinsel genannt. Auf der winzigen Insel steht eine kleine byzantinische Kirche, in der bis vor 90 Jahren noch Mönche gelebt haben.