Achilleion, Griechenland

Von Kerkyra 93 aus führt eine Straße nach Süden, entlang an der Halbinsel Kanoni, auf der auch der Flughafen Korfus liegt. Vorbei an der nobleren Wohngegend Perama erreicht man das noch sehr ursprüngliche und schöne Binnendorf Gastouri. Etwa zehn Kilometer südwestlich von Kerkyra 93, im Bergdorf Gastouri, liegt das Achilleion, ein klassizistisches Palais, das Elisabeth, die Kaiserin von Österreich, hier im Jahr 1891 errichten ließ. In dem Gebäude werden Elemente aus dem pompejanischen, ionischen, äolischen und romanischen Stil gemischt. Wegen ihrer Verehrung für Achilles, dem Helden des Trojanischen Krieges, nannte die Kaiserin ihr Schloss Achilleion. Das Schloss und den Park ließ Elisabeth zudem mit Skulpturen, Darstellungen und anderen Gegenständen, deren Themen der griechischen Mythologie und Geschichte entnommen sind, schmücken.

Elisabeth von Österreich lebte im Achilleion

Statue des Achilles im gepflegten Park

Das Schloss Achilleion in der Nähe von Gastouri

Nach dem Tod der Kaiserin von Österreich stand das Achilleion neun Jahre leer, bis es der deutsche Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1907 kaufte. Er nahm verschiedene Veränderungen vor, versetzte unter anderem die Bronze des Sterbenden Achill an seinen heutigen Platz. Im Jahr 1914 war der Kaiser zum letzten Mal zu Besuch auf Korfu 92. Im Dezember 1915, ein Jahr nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, wurde Korfu 92 von französischen und serbischen Truppen besetzt, die das Achilleion als Hauptquartier und Lazarett benutzten. Nach Kriegsende fiel das Schloss als Kriegsentschädigung in die Hände des griechischen Staates.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Achilleion wieder als Hauptquartier und Lazarett genutzt und von den Besatzern geplündert. Nach der Befreiung wurde es ständig für andere Zwecke genutzt und verfiel mehr und mehr. So waren hier zeitweise ein Wohnheim für Lehrer, Berufsschulen, königliche Stiftungen, Kinderheime und das erste Kasino Griechenlands untergebracht. Viele der verschwundenen Gegenstände wurden im Laufe der Zeit wieder zusammengetragen und in einem Museum im Erdgeschoss des Gebäudes ausgestellt. Allein das Erdgeschoss ist heute für Besucher zugänglich. Beeindruckend sind auch die Decken- und Wandmalereien im großen Treppenhaus und die Statuen in den Gärten.

Eingang zum Achilleion

Griechische Skulptur

Vermischung verschiedene. Stile

Statue des Hermes

Zwischen Perama und Gastouri, hinter einer hohen Mauer, inmitten von Ölbäumen und Zypressen, liegt der "French Cemetery", eine letzte Ruhestätte für 130 französische Soldaten, die während des Ersten Weltkrieges fielen. Südwestlich von Gastouri, im Landesinneren, liegt das Dorf Agii Deka, von dem aus man auf den so genannten "Zehnheiligenberg" wandern kann. Wer die 576 Meter bis auf den Gipfel nicht zu Fuß zurücklegen möchte, kann auch mit dem Auto fahren. Vom Gipfel hat man einen schönen Ausblick, unter anderem kann man das verlassene Kloster Pandokratoras in einer grünen Talmulde sehen. In der Nähe befindet sich auch das ehemalige Fischerdorf Benitses, das sich zu einem belebten Touristenzentrum mit zahlreichen Restaurants und Bars entwickelt hat. Am schmalen Kiesstrand finden in der Hauptsaison allerdings nicht alle Urlauber Platz. Am nördlichen Ortsrand gibt es ein "Shell-Museum" mit einer Muschel- und Korallensammlung und ein paar Gehminuten entfernt, findet man Überreste einer römischen Villa mit Therme aus dem 2. Jahrhundert nach Christus. Allerdings sind nur noch drei Räume mit ihren Außenmauern und ein Fußbodenmosaik erhalten.

Weiter südlich an der Ostküste erstrecken sich die beiden Urlaubsorte Messonghi und das nur durch einen Fluss abgetrennte Moraitika mit einem flach abfallenden Strand. Lefkimmi 105, der zweitgrößte Ort Korfus, liegt an der Südspitze der Insel inmitten von Weinbergen und Olivenhainen und ist noch nicht so stark vom Tourismus erschlossen. Dafür hat sich der Nachbarort Kavos 106 zu einem, in der Hochsaison stark überfüllten, Urlaubsgebiet entwickelt. Das typisch griechische Flair sucht man hier vergebens, dafür kann man in den vielen Bars Sportübertragungen oder Video-Clips an den unzähligen Bildschirmen verfolgen.

Strandsteg in dem beliebten Ferienort Messonghi

Kavos gilt als britischer Partyort

Bootsausflüge in die schöne Umgebung

Erholung und Wassersportangebote am Strand von Argirades

Von der Südspitze Korfus an der Westküste entlang Richtung Norden kommt man an mehreren schönen Stränden vorbei, beispielsweise Agios Georgios, der zum Küstenort Argirades gehört und im Norden in die Dünenlandschaft der Korission-Lagune übergeht. Der Strand hat ein breites Angebot für Wassersportler zu bieten. Nördlich von Agios Georgios trifft man auf das Bergdorf Agios Mattheos 108, das an einem Hang liegt und viele Kirchen aufweist. Von hier aus kann man zur Gardiki-Burg wandern, die im 13. Jahrhundert vom byzantinischen Despoten Michael Angelos II. von Epirus erbaut wurde. Von der achteckigen Burg sind die Mauern und Türme noch gut erhalten.