Kalamata, Griechenland

Messenien bildet die westlichste Halbinsel von Peloponnes mit schönen Sandstränden und fruchtbaren Ebenen, in denen Zypressen und Olivenbäume gedeihen und die im Osten durch die Ausläufer des Taygetos-Gebirges begrenzt werden. Am Messenischen Golf liegt die Stadt Kalamata, Hafen und Wirtschaftszentrum Messeniens. Die lebhafte und verkehrsreiche Bezirkshauptstadt besitzt einen eigenen Flughafen, von dem aus auch Charterflüge nach und von Deutschland starten und landen.

Schöne Hafenpromenade von Kalamata

Zahlreiche Cafés und Tavernen in der Bezirkshauptstadt

Grüne und schwarze Oliven vom Markt

Das Stadtbild Kalamatas wird geprägt von modernen Gebäuden aus Beton, die nach dem schweren Erdbeben vom 13. September 1986 errichtet wurden. Das Beben vernichtete rund ein Viertel der Stadt und zahllose Menschen starben oder wurden bei der verheerenden Naturkatastrophe verletzt. Am Rand der Altstadt sind noch die Mauerreste eines alten Kastros zu sehen, von dem aus man einen herrlichen Blick über Kalamata hat. Bis zum Platía Markon, auf dem an Werktagen ein lebhafter Markt abgehalten wird, sind es von dem alten Kastro 164 nur wenige Gehminuten. Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es in Kalamata auch ein Archäologisches Museum 278, das man auf jeden Fall besichtigen sollte. Fährt man an der Küste des Messenischen Golfs Richtung Süden, gelangt man durch die Messenische Ebene, vorbei an vielen Sandstränden, nach Koroni 297.

Hübsche Kirche in Koroni

Die kleine Stadt Koroni existiert bereits seit der Antike und ist heute vor allem wegen ihres bezaubernden Sandstrandes, dem Saga-Strand, bei Badeurlaubern sehr beliebt. Vom Hafen durch die engen Gassen, vorbei an weiß gekalkten, teilweise aufwendig verzierten Häusern, gelangt man zur Burg des Ortes, die von Byzantinern und Venezianern erbaut wurde. Die Burganlage wird noch heute in das alltägliche Leben der Menschen miteinbezogen. Hier stehen bewohnte Häuser, ein Kloster mit Kirche und ein Friedhof, der noch für Bestattungen genutzt wird.

Von Kalamata 296 Richtung Norden, im Landesinneren am Berg Ithormi liegt Messene, die antike Hauptstadt Messeniens in der Nähe des Dorfes Mavromati. Die zum Teil gut erhaltene, kilometerlange, aus Steinquadern bestehende Verteidigungsanlage umschließt noch heute das Dorf Mavromati, den Berg Ithormi, Überreste antiker Heiligtümer sowie Äcker und Weiden. Sieben der ursprünglich dreißig Verteidigungstürme sind erhalten geblieben, aber das beeindruckenste Bauwerk des Verteidigungsringes ist das Arkadische Tor. Es steht an der Zufahrtsstraße nach Mavromati, aus Meligalsa oder Zerbisia kommend, und ist mit fast sieben Metern Höhe weithin sichtbar. Unter den Überresten der antiken Stadt Messene befinden sich auch die Ruinen eines Asklepion-Tempels und eines kleinen Theaters. Funde der Ausgrabungsstätte werden im nahegelegenen Museum ausgestellt. Bei einer Wanderung zum Gipfel des 798 Meter hohen Ithormi und dem dortigen, verlassenen Kloster Voulkanou, kommt man an weiteren Mauerteilen und einem kleinen Tempel vorbei. Der Aufstieg wird mit einem wunderschönen Rundumblick auf die Grabungsstätte und die Messenische Ebene belohnt.

Weiter nördlich im Landesinneren, in der Nähe des Küstenstädtchens Kyparissia, befindet sich eine weitere archäologische Ausgrabungsstätte. In einer schönen Landschaft liegt hier das sehenswerte Peristeria mit drei Gräbern aus der Zeit der Minoer und den minoischen Zeichen - einem Zweig und einer Doppelaxt - am Eingang.

Die eindrucksvolle venezianische Festung von Methoni

Von Koroni 297 an der Ostküste führt eine Straße vorbei an Finikounda, das sich aufgrund seiner schönen Sandstrände zu einem Gästemagneten entwickelt hat. Die venezianische Festung der Stadt ist gut erhalten und von drei Seiten vom Meer umgeben. Im Süden liegen die Inseln Sapientza 301, Schiza 302 und Venetiko 303 Messenien vorgelagert. An der Westküste nördlich von Methoni liegt die Bucht von Navarino, die durch die viereinhalb Kilometer lange Insel Sphakteria 304 vom Meer getrennt wird. Sphakteria 304 ist unbewohnt und zum größten Teil unzugänglich, hat aber dennoch einige Sehenswürdigkeiten zu bieten, wie zum Beispiel mehrere Denkmäler. Im Süden der Bucht liegt die Stadt Pylos 305, deren gesellschaftliches Zentrum der große Platía am Hafen ist. Zu den Sehenswürdigkeiten von Pylos 305 zählen das Neokastro auf einem Hügel am südlichen Stadtrand, das im 16. Jahrhundert von den Türken erbaut wurde, das Aquädukt an der Straße nach Methoni und das Archäologische Museum mit Fundstücken von Ausgrabungen in der Umgebung.

Am nördlichen Ende der Bucht, oberhalb einer Lagune, steht das Paleokastro, das bereits seit der Antike existiert. Etwas unterhalb der Festung liegt die Nestor-Höhle, die ihrem Namen dem Herrscher Nestor verdankt, der in der Höhle sein Vieh untergebracht haben soll. Funde belegen, dass die Grotte bereits in mykenischer Zeit genutzt wurde. Ebenfalls aus der mykenischen Epoche stammt der Nestor-Palast, der etwa um die Zeit 1300 vor Christus erbaut wurde und etwas landeinwärts liegt. Um 1200 vor Christus fiel der Palast jedoch einem vernichtenden Feuer zum Opfer. Laut der griechischen Mythologie nahm der Herrscher Nestor noch als Greis mit 90 Schiffen am Trojanischen Krieg teil.