Skyros, Griechenland

Skyros ist die größte der nördlichen Sporadeninseln

Skyros ist mit 208 Quadratkilometern die größte der nördlichen Sporadeninsel und gehört eigentlich nur noch aus geographischer Sicht zu dem Archipel, denn politisch gesehen zählt das Eiland zu Euböa 336 (Evia). Skyros selbst wird durch einen schmalen Isthmos (Landenge, Landbrücke) in zwei etwa gleichgroße Inselhälften geteilt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Da ist zum einen der Norden, bewaldet und landwirtschaftlich genutzt. Fast alle Inselbewohner und Touristen halten sich auf dieser Hälfte des Eilandes auf, vor allem in der Hauptstadt Skyros-Stadt. Zum anderen ist da der Süden - gebirgig, trocken und nahezu menschenleer.

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Bisher hat der Tourismus auf Skyros noch nicht die Ausmaße angenommen wie zum Beispiel auf Skiathos 317. Hauptsächlich Griechen vom Festland verbringen auf Skyros ihren Urlaub. An der Ostküste der Nordhälfte liegt Skyros-Stadt, einer der hübschesten Orte in der Nordägäis mit weißen, würfelförmigen Häusern mit Flachdächern und engen, verwinkelten Gassen und Treppen. Die Stadt erstreckt sich um einen Burghügel herum und an den Hängen empor, auf dessen Spitze die Ruinen eines venezianischen Kastros und eines alten Klosters stehen. In der Zeit um 400 vor Christus stand eine Akropolis auf dem Burghügel, wo heute die Reste einer Befestigungsanlage zu sehen sind, die im 12. Jahrhundert unter byzantinischer Herrschaft erbaut und im 14. Jahrhundert durch die Venezianer erweitert wurde.

Typische Gasse der Inselhauptstadt

Unterhalb des Kastros liegt das Kloster Moni Agios Georgios, das dem Inselheiligen Georg geweiht und mit zahlreichen Ikonen und Fresken geschmückt ist. Das Kloster wurde im Jahr 895 errichtet, später erweitert und erhielt dann auch eine Kirche. Die Hauptkirche der Stadt heißt Panagia 112 Melikarou und ist im Inneren mit einer prächtigen Ikonostase, einer Namensikone der Panagia 112 und einer Darstellung des Pantokrators an der Holzdecke ausgestattet. Neben der Hauptkirche gibt es in Skyros-Stadt noch weitere Kirchen, die zum größten Teil besichtigt werden können.

Skyros-Stadt kann mit zwei interessanten Museen aufwarten: das Archäologische Museum, in dem neben Fundstücken aus mykenischer Zeit ein traditionell skyriotisch eingerichtetes Zimmer gezeigt wird, und das Faltaits-Museum, das Manos Faltaits gegründet hat und in dem Haushaltsgegenstände, alte Trachten und Bücher, die seine Familie seit Generationen gesammelt hatte, ausgestellt sind.

Bucht von Magazia

Bei Skyros-Stadt 318 beginnt ein kilometerlanger Sandstrand, der sich bis zum Kap Pouria an der Ostküste erstreckt. Der nächstgelegene Ort von Skyros-Stadt 318 aus ist Magazia. In den letzten Jahren entstanden hier viele neue Pensionen und Hotels, vor allem entlang des schönen Sandstrandes, der Scharen von Badeurlaubern anlockt. Damit der Strand weiterhin erhalten bleibt und nicht durch den Wind und das Meer immer weiter abgetragen wird, wurden Wellenbrecher errichtet, um die Brandung abzuschwächen. Die starken Winde um Skyros 318 machen die Insel auch bei Seglern und Surfern sehr beliebt.

Kleiner Fischerhafen Molos

Direkt an Magazia schließt sich der Fischerhafen Molos an, dessen Strand auch hier immer mehr Badeurlauber und Sonnenhungrige anzieht. An Zimmern für Besucher mangelt es nicht und für das leibliche Wohl sorgen etliche Tavernen rund um den zentralen Platz in Molos. An der Spitze des Felskaps Pouria, an der Ostküste, steht der Kopf einer Plastik, die zwar antik aussieht, aber erst vor einigen Jahrzehnten in das helle Felsgestein gemeißelt wurde. Eine restaurierte Windmühle auf dem Kap ist zu einer Taverne umgebaut worden und vor dem Kap liegt die Insel Agios Ermolaos mit ihrer gleichnamigen Kirche. Das Kap selbst besitzt auch zwei kleine Kirchen: die Kapelle Zoodochos Pirgi und die Höhlenkirche Agios Nikklaos, benannt nach dem Heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Fischer. Die Nordspitze von Skyros 318 ist militärisches Sperrgebiet mit einem Flughafen für Militärflugzeuge. Das Fotografieren ist hier überall strengstens verboten.

An der Westküste liegen mehrere schöne Buchten und das kleine Dorf Atsitsa, in dem früher Erz abgebaut und verladen wurde. Auf einer Wanderung durch den Nordteil von Skyros 318 trifft man immer wieder auf kleine Bauernsiedlungen und Kapellen. Über den schmalen Isthmos (Landenge) gelangt man vom grünen Nordteil der Insel in den kargen, unerschlossenen Süden. Auf dem Weg passiert man den Hafenort Linaria 322 an der Westküste. Die kahle Insel Valaxa 323 ist der Siedlung vorgelagert und schützt den Hafen Linarias, an dem die Fähren mit den Besuchern anlegen. Obwohl es in Linaria 322 auch Unterkünfte für Gäste gibt, reisen die meisten Urlauber gleich mit dem Bus weiter nach Skyros-Stadt 318. So kehrt nach der An- und Abfahrt der Fähren schnell wieder Ruhe in den Hafenort ein, der außer der Kirche Agios Nikolaos 63 über keinerlei Sehenswürdigkeiten verfügt.

Wildlebende Skyros-Ponys

Die Südhälfte von Skyros 318 wird geprägt von Bergen, unter ihnen der Höchste der Riesen - der Kochylas mit seinen 792 Metern. Kurz nach dem Isthmos (Landbrücke) an der Westküste gibt es noch die kleine Siedlung Nifi, ansonsten ist der Süden nahezu menschenleer. Nur einige Hirten mit ihren Ziegenherden trifft man ab und zu noch an, aber selbst die bleiben der südlichsten Region von Skyros 318 im Sommer fern, da es dort kein Wasser gibt. Mit etwas Glück bekommt man eines der seltenen, wildlebenden Skyros-Ponys zu Gesicht, die früher von den Bauern einmal im Jahr eingefangen und in der Landwirtschaft eingesetzt wurden.

Im Süden liegt die große Bucht Tris Boukes, die einen natürlichen Hafen bildet und durch vorgelagerte Inseln geschützt wird. Der Hafen wird von der griechischen Marine genutzt und fast die gesamte Bucht ist militärisches Sperrgebiet. Ein Stück außerhalb der militärischen Zone befindet sich das Grab des englischen Dichters Rupert Brooke in einem Olivenhain - die unscheinbare Ruhestätte lohnt jedoch kaum einen Besuch.