Ithaka, Griechenland

Die Insel Ithaka ist nur 100 Quadratkilometer groß

Ein Kanal von maximal vier Kilometern Breite trennt die gerademal 100 Quadratkilometer große Insel Ithaka von Kefalonia 126, die durch Homers Odyssee weltbekannt wurde. Bis heute streiten sich die Gelehrten, ob das heutige Ithaka wirklich die Heimat des legendären Odysseus aus Homers Epen war. Als König soll Odysseus einst von Ithaka aus nach Troja in den Krieg gezogen sein und erst nach jahrelanger Irrfahrt hierhin zurück gefunden haben. Die Insel besitzt zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die mit Odysseus assoziiert werden. Sicher nachgewiesen werden konnte jedoch nur, dass die Insel bereits 1200 vor Christus, zu Zeiten des Trojanischen Krieges, bewohnt war.

Beschauliche Atmosphäre auf Ithaka

Ithaka wird durch den Golf von Molos in zwei gebirgige Halbinseln geteilt. Am Ende der tief eingeschnittenen Molos-Bucht liegt die Inselhauptstadt Vathi, die von den Römern gegründet, später von den Venezianern ausgebaut wurde und in der heute der größte Teil der Einheimischen lebt. Die Stadt wurde bei dem schweren Erdbeben im Jahr 1953 fast vollständig zerstört und anschließend im ursprünglichen Stil wieder aufgebaut. Rund um den natürlichen Hafen findet man zahlreiche Tavernen, Hotels, Cafés und Geschäfte. Der Eingang des Hafens wird von den beiden alten französischen Festungsruinen Loutsa und Kastro 164 bewacht. Im Archäologischen Museum der Stadt werden klassische und mykenische Fundstücke von Ausgrabungen auf der Insel ausgestellt. Des Weiteren gibt es in Vathi ein Schiffs- und Heimatmuseum in dem ehemaligen Kraftwerk, in dem neben Möbeln und Trachten alte Schiffszeichnungen präsentiert werden.

Auf der nördlichen Halbinsel Ithakas liegen die meisten Siedlungen, da dieser Teil sehr fruchtbar ist und den Menschen ein Auskommen durch Landwirtschaft und Fischerei ermöglicht. Jedoch ziehen vor allem die jungen Leute aus den Dörfern in die Städte, so dass die Bevölkerung im Norden immer weiter abnimmt. Von der Molos-Bucht Richtung Norden über die etwa 600 Meter breite Landenge erschließt sich das 808 Meter hohe Bergland von Ani. Direkt nach der Landenge gelangt man auf einer Nebenstraße zu dem im Jahr 1696 erbauten Kloster Katharon, das auf einer Höhe von etwa 550 Metern liegt. Vom Glockenturm des Klosters aus hat man eine großartige Aussicht.

Bleibt man auf der Nebenstraße, erreicht man das kleine, fast verlassene Bergdorf Anogi. Dieses alte Dorf liegt auf einer kargen, wild zerklüfteten Hochebene auf 500 Metern Höhe. Die Dorfkirche Panagia 112 wurde im 12. Jahrhundert erbaut und enthält sehr schöne Fresken aus der Zeit um 1670.

Sagenumwobene Insel

Eine andere Möglichkeit, den Norden Ithakas zu erkunden, ist die Hauptstraße an der Küste entlang, vorbei an den Kiesstränden Agios Ioannis und Lefki. Auf dieser Strecke gelangt man auch zur zweiten Stadt Ithakas, Stavros, die etwa 18 Kilometer von der Hauptstadt Vathi 138 entfernt liegt. Archäologen haben hier nahe dem Hügel Pelikata, unter den Resten einer venezianischen Festung, eine Siedlung aus der Zeit von 2200 bis 1500 vor Christus ausgegraben, die mit dem Palast von Odysseus identisch sein soll. Die Fundstücke aus dieser freigelegten Siedlung werden im Archäologischen Museum des Dorfes ausgestellt. Unterhalb der Stadt Stavros liegt die Bucht von Polis, in der Reste eines antiken Stadions entdeckt wurden. Von hier aus soll auch die Flotte der Ithaker in Richtung Troja ausgelaufen sein.

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Im Nordosten Ithakas liegen Buchten mit schönen Stränden nahe dem Fischerdorf Frikes, mit einem Fähr- und Yachthafen, und bei Kioni, das als hübschestes und ursprünglichstes Dorf der ganzen Insel gilt. Am Ende einer Bucht gelegen, sind die hellen Häuser Kionis mit ihren roten Dachziegeln von Zypressen und Olivenbäumen umwachsen und die umliegenden Strände laden zum Baden ein.

Schöne Strände in der Nähe von Frikes

Ein paar Kilometer westlich von Vathi 138, am Abhang des Hügels Agios Nikolaos 151, liegt die Marmorhöhle, oder auch "Nymphengrotte" genannt. In dieser Tropfsteinhöhle, mit ihren beeindruckenden Stalagtiten, soll der Sage nach Odysseus nach seiner Rückkehr seinen Schatz versteckt haben. Am Boden der antiken Kultstätte stießen Archäologen auf zahlreiche Kleinfunde, nachdem sie sich durch die Reste der 373 vor Christus durch ein Erdbeben eingestürzten Höhlendecke gegraben hatten.

Etwa sechs Kilometer weiter südlich liegt die Arethousa-Quelle unterhalb einer steilen Felswand, an der Eumäos, der Hirte des Odysseus, die Schweine seines Königs getränkt haben soll. Die sagenumwobene Quelle ist nur über einen schmalen Fußweg zu erreichen. Vom Berg Aetos (380 Meter) aus hat man einen schönen Rundumblick und kann noch die Reste der antiken Stadt Alalkomenai mit einem Tempel besichtigen. Heinrich Schliemann vermutete seinerzeit, dass es sich bei der ausgegrabenen Ruine um die Stadt Odysseus handelte, wie sie in den Epen Homers beschrieben wird.

Südlich der Hauptstadt Vathi 138, in drei Kilometer Entfernung, liegt das Dorf Perachori, das bis ins 16. Jahrhundert der Hauptort der Insel war. Das Dorf liegt direkt an einem Hang inmitten von Weinterrassen und Olivenhainen und bietet einen wunderschönen Ausblick auf die Hafenbucht. Nahe dem Ort stehen die Ruinen eines venezianischen Hauses und einer Kirche mit Freskenresten.