Limnos, Griechenland

Limnos, die 476 Quadratkilometer große und fruchtbare Insel, wird geprägt von baumlosen, bis zu 470 Meter hohen Hügeln und weiten Ebenen. An der langen, stark gegliederten Küstenlinie findet man ausgezeichnete Strände und an der schmalsten Stelle ist das Eiland durch zwei einschneidende Buchten nur vier Kilometer breit. Im Süden schneidet die Bucht von Moudrous 172 tief in die Insel ein und bildet einen der größten natürlichen Häfen des Mittelmeeres. Wegen der strategischen Lage von Limnos vor den Dardanellen und der türkischen Küste sowie dem gut geschützten Hafen, diente Limnos den Briten im Ersten Weltkrieg als Basis für ihre Flotte. Heute gibt es hier Stützpunkte der Luftwaffe und Marine - wodurch einige Teile der Insel militärisches Sperrgebiet sind.

Zauberhafter Hafen der Insel Limnos

Blick auf die Inselhauptstadt Myrina

Malerische Sonnenuntergänge

Der Tourismus spielt auf Limnos nur eine untergeordnete Rolle, Haupterwerbszweig ist die Landwirtschaft. Angebaut werden vor allem Weizen, Baumwolle und Wein. Die griechische Mythologie weiß zu berichten, dass Hephaistos, der Gott der Schmiedekunst, sich auf Limnos eine Schmiede errichtet hatte, nachdem er von Göttervater Zeus vom Olymp verbannt wurde.

Hafen der Inselhauptstadt

Die Inselhauptstadt Myrina mit ihrem Hafen liegt an der Westküste Limnos 163 und wird auch Kastro genannt, nach der antiken Stadt, auf der sie errichtet wurde. Auf einem Felsvorsprung, den Hafen überragend, steht die Ruine eines Kastros, das im zwölften Jahrhundert erbaut und im 15. Jahrhundert von Genuesern und Venezianern erweitert wurde. Von der Ruine hat man einen wunderbaren Ausblick.

Die Stadt Myrina 164 ist geprägt von Fachwerkhäusern und klassizistischen Gebäuden. In der Ortschaft gibt es ein Kirchenmuseum, das im Erzbischöflichen Palast untergebracht ist und ein Archäologisches Museum 221, das Fundstücke von Ausgrabungen auf der Insel, vor allem aus der Stein- und Bronzezeit, zeigt. Bademöglichkeiten findet man an den beiden Sandstränden der Stadt, dem Romeikos Gialos mit seiner einladenden Strandpromenade, gesäumt von Cafés und Häusern aus dem 19. Jahrhundert, sowie dem Tourkikos Gialos, dem Strand, der früher zum türkischen Viertel gehörte.

Von Myrina 164 aus kann man mit einer Fähre zur kleinen Insel Agios Efstratios übersetzen. Die Insel liegt etwa 30 Kilometer südlich von Limnos 163 und ist vulkanischen Ursprungs. Der Hauptort mit Hafen wird ebenfalls Agios Efstratios genannt und wurde bei einem Erdbeben im Jahr 1968 weitestgehend zerstört. Die Insel wird bereits seit dem 17. Jahrhundert bewohnt und diente zeitweise als Exil für politische Gefangene.

Romantische Spaziergänge am Strand

Südöstlich von Myrina 164, bei Platy und Thanos 168, liegen die schönsten Sandstrände der Insel. Etwas weiter östlich befindet sich das traditionelle lemnische Dorf Kondias 169 und in der Nähe das Dorf Nea Koutali 170, das erst im Jahr 1926 von griechischen Flüchtlingen aus Kleinasien gegründet wurde. Der Strand des Dorfes liegt direkt an der Bucht von Moudrous 172.

Der zweite Hafen von Limnos 163 liegt am Ostrand der Moudrous-Bucht, in dem gleichnamigen Ort Moudrous 172, in dem immer noch eine starke Militärpräsenz vertreten ist. An der Südküste wurde im 14. Jahrhundert von den Venezianern die Festung Kokkino errichtet, die unweit des Dorfes Katalakko mit den auf einem Felsen erbauten Häusern und dem schönen Sandstrand Gomati steht.

Die älteste Siedlung Griechenlands: Poliohni an der Ostküste von Limnos

An der Ostküste befindet sich Poliohni, die älteste Siedlung Griechenlands. Ein Tor sowie Stadt- und Hausmauerreste der prähistorischen Siedlung wurden freigelegt, die teilweise bis in die Zeit 400 vor Christus zurückreichen. Damit ist diese Siedlung älter als das von dem Archäologen Heinrich Schliemann entdeckte Troja auf dem gegenüberliegenden türkischen Festland. Der im 20. Jahrhundert bei Grabungsarbeiten in Poliohni gefundene Goldschmuck wird heute im Archäologischen Nationalmuseum in Athen ausgestellt. An der Nordostspitze von Limnos 163, bei Plaka, finden sich weitere Spuren einer antiken Siedlung. Bei günstigen Wetterbedingungen kann man vor der Küste ein Dorf am Meeresgrund ausmachen.

Cloe, ein antiker Hafen mit Kabiren-Heiligtum, wurde teilweise von Archäologen in der Tigani-Bucht freigelegt. Es sind noch Reste zweier Kultbauten aus der Zeit zwischen 600 bis 400 vor Christus und ein mit dorischen Säulen geziertes Heiligtum erhalten. Gegenüber, auf der anderen Seite der Bucht bei Kontopouli, liegt eine weitere Ausgrabungsstätte. Vom 8. bis 11. Jahrhundert nach Christus befand sich an dieser Stelle Hephaistia (Ifaistia), die wichtigste Stadt Limnos'. Das Inselzentrum wurde jedoch nach Kotsinas 174 verlegt, als der Hafen von Hephaistia immer mehr verschlammte. Überreste eines hellenistischen Tempels können noch entdeckt werden.